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In Gottes Hand ruht die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft

In Gottes Hand ruht die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft!

07.06.2014 / Geistliches Wort / Monsignore Ortwin Gebauer
 

Sein ist die Zeit und die Ewigkeit. Er ist der Ursprung und das Ziel alles Geschaffenen; so haben auch wir das Leben aus seiner Hand empfangen und werden es ihm einmal zurückgeben, wenn wir Abschied nehmen von dieser Welt!

Was ist eigentlich die „ Zeit“? Sie hat etwas mit Veränderung zu tun, mit einem Vorher und einem Nachher unseres raumzeitlichen Daseins, und tatsächlich kann man sie auch physikalisch messen. Doch diese „ Objektivität der Zeitmessung“ sagt uns noch nichts darüber aus, was die Zeit für uns bedeutet!

Eine Tatsache ist ja, dass wir die Zeit ganz verschieden wahrnehmen:

Eine interessante Tätigkeit oder das Zusammensein mit lieben Menschen lassen uns die Zeit „ wie im Fluge“ vergehen. Wer hingegen keine erstrebenswerte Aufgabe oder kein unmittelbares Ziel hat, dem ist schnell „ langweilig“. Er weiß, dass er Zeit hat, doch er kann sie nicht nutzen. Und wie leicht ist es auch möglich, dass wir unsere eigentlich so kostbare Zeit gleichsam vertun und vergeuden mit Nichtigkeiten und uns danach darüber wundern oder vielleicht sogar ärgern, dass wir kaum mehr Zeit haben für dass wirklich Wichtige...!

Gott der Ewige ist jedenfalls in der Menschwerdung seines Sohnes Jesus Christus eingetreten in unsere Zeit. Er hat das unerlöste Vorher und Nachher, das unerbittliche Werden und Vergehen zu einer „Zeit des Heiles“ gemacht. Er hat unser irdisches Dasein in Zeit und Raum befreit aus einem „Sein zum Tode“(Martin Heidegger) hin zu einem „ Leben in Fülle“! In Jesus Christus hat unsere begrenzte Zeit hier auf Erden gleichsam Ewigkeitswert bekommen. Ja, jetzt ist die Zeit, Gutes zu tun; jetzt ist die Zeit der Gnade, die es zu nützen gilt! Wir sollen gleichsam am „Tag“ unseres Lebens die Werke der Liebe vollbringen, die uns Gott von Ewigkeit her zugedacht hat. Dann wird unser Leben einmal Frucht bringen für die Ewigkeit.

Sagen wir also nicht vorschnell: „ ich habe keine Zeit“ Denn: Zeit haben wir immer; es fragt sich nur wofür. Natürlich braucht es ein sogenanntes „Zeitmanagement“, einen vernünftigen Umgang mit der uns zur Verfügung stehenden Zeit. So manches Mal werden wir „Nein“ sagen müssen zu Dingen, die uns zeitlich nicht möglich sind, weil wir eben unsere Zeit für das wirklich Wichtige und Wesentliche im Leben brauchen. Vieles ist also eine Frage der Prioritäten, der rechten Rangordnung und der vernünftigen Einteilung: Für das , was uns wichtig ist, haben wir immer Zeit.

Und die Frage an uns alle im neuen Jahr wird lauten: Was ist mir wirklich wichtig? Wofür lebe ich, wem schenke ich meine Zeit?

Monsignore Ortwin Gebauer

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