Gott ist Mensch geworden – Gedanken zu Weihnachten
Gott ist Mensch geworden – Gedanken zu Weihnachten
Nacht war es, Nachtwache hielten die Hirten von Bethlehem, als das große Ereignis geschah, nach dem wir auch heute noch die Jahre zählen.
Das große Ereignis – dabei hatte doch alles einen so armseligen, ärmlichen Anstrich: Ein Stall statt eines vornehmen Hauses; ein abgehärmtes Ehepaar, das erfolglos auf Wohnungssuche war; ein neugeborenes Kind, das die Mutter in Windeln wickelt und in einen Futtertrog legt. Doch von diesem Kind kündet eine himmlische Botschaft:
„Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr.“
Gott war allmächtig genug, um ohnmächtig zu werden, ohnmächtig, wie es nur ein neugeborenes Kind sein kann. Gott vertauscht den himmlischen Reichtum mit der menschlichen Armseligkeit, um uns seine sichtbare Nähe und Gemeinschaft zu schenken.
Nicht deshalb ist er gekommen, weil wir Menschen so gut sind, sondern weilERso gut ist, grenzenlos gütig zu uns Menschen: „er hat aus Liebe, die ihn antrieb, die Menschheit angenommen“ so singen wir in einem Weihnachtslied.
Dieser menschgewordene Gott wollte den Weg eines Menschen gehen, um uns den Weg zum wahren Menschsein zu zeigen.
„Ich bin der Weg...“so wird dieses Kind den Menschen später zurufen, ein Weg, der kein Irrweg ist, sondern ins Licht und Leben führt. Er geht den Weg des selbstlosen Dienens und Liebens bis hin zum Kreuzestod, um, uns zu zeigen, dass sich im Dienst füreinander jeder Menschenweg vollenden muß. Durch seinen erlösenden Kreuzestod hat er uns zugleich die Zuversicht gegeben, dass dieser Weg in seiner Kraft auch zu unserer Auferstehung führt.
Monsignore Ortwin Gebauer
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