Seit 2000 Jahren geht an Ostern eine nahezu unglaubliche Botschaft um die Welt: Jesus, der Gekreuzigte und Begrabene – er lebt. Er ist nicht im Tod geblieben. Das Grab hat ihn nicht festhalten können.
Was die engsten Gefährten Jesu damals nicht für möglich hielten, was viele bis heute bezweifeln: das ist Wirklichkeit geworden, Jesus lebt!
Das feiern wir Christen an Ostern.
Das leere Grab und die Begegnungen mit dem lebendigen Jesus öffnen die Augen und Herzen seiner Freunde für den Glauben an das Menschen-Unmögliche. Das erste Wort des auferstandenen Jesus an seine Jünger lautet: „Schalom“ d.h. „Friede“! Sie sollen seinen österlichen Frieden in die Welt tragen.
Wenn wir Ostern feiern, dann schenkt Jesus Christus auch uns seinen Frieden, damit wir ihn weitergeben; als Christen haben wir die besondere Verantwortung, dass wir uns unermüdlich für den Frieden einsetzen.
Jesus hat durch seine Auferstehung den Tod besiegt und allen, die an ihn glauben, ewiges Leben bei Gott verheißen.
Für uns Christen ist diese Zusage ein Trost, wenn wir um Verstorbene trauern.
Ein frohes und gesegnetes Osterfest !
OB Msgr. PhDr. Ortwin Gebauer Ordensgeistlicher Mindelheim 29.03.2021
In dem längsten und schönsten Osterevangelium ( Lk 24, 13 – 35 ) zeichnet Lukas den Weg zweier Jünger, in denen jeder Hörer oder Leser sich leicht wiedererkennt. Die beiden Männer hatten ihre Hoffnung auf Jesus gesetzt. Durch seinen Tod scheint diese Zunichte gemacht. Die Nachricht einiger Frauen über das leere Grab halten sie „für ein Geschwätz “. Traurig verlassen sie Jerusalem nach dem Paschafest. Sie sind von der bitteren Erfahrung so befangen, dass sie Jesus nicht erkennen. Sie begreifen auch nicht, als Jesus ihre Fragen beantwortet, indem er ihnen unterwegs den Sinn der Heiligen Schrift Israels auslegt. „Musste nicht der Messias all das leiden und so in seine Herrlichkeit eingehen?“ Weil sie sich aber irgendwie von dem Unbekannten verstanden fühlten und seine Nähe als Trost empfinden, bitten sie ihn am Abend, doch bei ihnen zu bleiben.
Als dieser ihnen „ das Brot bricht“ – eine urkirchliche Bezeichnung für das eucharistische Mahl – da werden ihre Augen geöffnet, so dass sie ihn erkennen. Dann sehen sie ihn nicht mehr. Sofort kehren sie nach Jerusalem zurück und erzählen ihren Gefährten, was sie erfahren durften.
Viele lesen diese Geschichte heute unter dem Gesichtspunkt: Wie ist das damals eigentlich gewesen? Dadurch verstellen sie sich das Verständnis für dieses Evangelium. Denn Lukas , wie auch späteren Malern, geht es hier nicht um historische Berichterstattung im Sinne der Geschichtsforschung; er schildert vielmehr anschaulich die Begegnung mit dem Auferstandenen seinen Vorstellungen gemäß.
Auf diese Weise zeigt er dem Hörer (bei der Verkündigung im Gottesdienst) und dem Leser einen Weg zum Glauben. Er lädt ihn ein, wie die Jünger seine Fragen und Zweifel Jesus vorzulegen, sich von Christus – in der Kirche – die Bibel deuten und schließlich beim „ Brotbrechen “ , dem eucharistischen Mahl, in der Gemeinschaft der Christen den vollen Glauben an den Auferstandenen schenken zu lassen.