Weihnachtsbrief 2022
Der Retter der Welt ist vom Himmel herabgestiegen. Freuet Euch!
Diese von tiefer Freude durchdrungene Botschaft erklang in der Nacht von Bethlehem. In unverminderter Freude wiederholt sie die Kirche am heutigen Tag: Der Heiland ist uns geboren! Zusammen mit einem starken Verlangen nach Intimität und Frieden erfüllt eine Woge der Zärtlichkeit und der Hoffnung unser Gemüt. In der Krippe betrachten wir den, der sich der göttlichen Glorie entkleidet hat, um sich arm zu machen, gedrängt von der Liebe zum Menschen. Der Weihnachtsbaum neben der Krippe erinnert uns mit dem Funkeln seiner Lichter daran, dass mit der Geburt Jesu der Baum des Lebens in der Wüste der Menschheit erblüht. Die Krippe und der Christbaum: kostbare Symbole, die in der Zeit den wahren Sinn von Weihnachten vermitteln.
Im Himmel erklingt die Botschaft der Engel: „Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr“ (Lk2,11). Welch ein Staunen! Durch seine Geburt in Bethlehem ist der ewige Sohn Gottes in die Geschichte eines jeden Menschen eingetreten, der auf dem Angesicht dieser Erde lebt. Er ist schon in der Welt zugegen als einziger Retter der Menschheit. Deshalb flehen wir zu ihm: Salvator mundi, salva nos! (Retter der Welt, rette uns) Erlöse uns von den großen Übeln, welche die Menschheit zu Beginn des dritten Jahrtausends zerreißen! Befreie uns von Kriegen und bewaffneten Konflikten, die ganze Regionen des Globus verwüsten. Befreie uns von der Plage des Terrorismus und vieler anderer Formen der Gewalt, die schwache und wehrlose Menschen peinigen. Nimm von uns alle Mutlosigkeit beim Beschreiten von Wegen des Friedens, die gewiss schwierig, aber möglich und daher auch geboten sind. Solche Wege sind immer überall dringend erforderlich, vor allem in dem Land, in dem du, o Friedensfürst, geboren warst.
Und du, Maria, Jungfrau der Erwartung und der Erfüllung, die du das Weihnachtsgeheimnis behütest, mache uns fähig, im Kind, das du in deinen Armen hältst, den angekündigten Erlöser zu erkennen, der allen die Hoffnung und den Frieden bringt. Gemeinsam mit dir beten wir ihn an und bekennen mit Vertrauen: Wir brauchen dich, Erlöser des Menschen, der du die Erwartungen und das Sehnen unseres Herzens kennst. Komm und bleibe bei uns, Herr! Die Freude über deine Geburt gelange bis an die entferntesten Grenzen des Universums!
Johannes Paul II.
Im Sinne dieser Betrachtung von Johannes Paul II. wünsche ich allen - besonders den Menschen in der Ukraine gnadenreiche, friedliche Weihnachten!Beten und hoffen wir, dass der brutale Aggressionskrieg gegen die Ukraine bald zu Ende geht,
Ihr Ordensgeistlicher Monsignore Ortwin Gebauer
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