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Licht in der Dunkelheit

Die Weihnachtszeit richtet unseren Blick wieder auf die beglückende Kunde des Engels: "Fürchtet euch nicht! Ich verkünde euch eine große Freude, die allem Volk zuteil werden soll. Heute ist euch der Retter geboren, Christus, der Herr." )Lk 2,10) Aus dem unverbrüchlichen Glauben der Kirche, die diese Botschaft der Freude durch die Zeiten trägt, schreibe ich Ihnen diese Zeilen. Der menschgewordene Gott sucht die Gemeinschaft mit seinen Menschen. Er lässt sie nicht in Dunkelheit, Not und Sorgen und hält sich nicht heraus aus der Geschichte der Welt, auch nicht aus Ihrer und meiner Lebensgeschichte. 

Mancher hadert vielleicht mit seinem Schicksal, weil er rückblickend denkt, das Leben hat nicht gehalten, was es einmal versprach. Mancher musste bittere Erfahrungen machen, hat nicht erreicht, was er sich einmal vorgenommen hatte, oder er ist mit Gott nicht im Reinem und auch nicht mit dem Nächsten, der nur eine Tür weiter wohnt.

Es gibt vieles in unserem in unserem Leben, womit wir nicht fertig geworden sind. Wir sollten es demütig zugeben und uns nicht vor der Wahrheit drücken - gerade in diesen Tagen nicht. Denn Weihnachten will uns daran erinnern, dass wir mit all dem nicht alleine stehen.

Wenn wir meinen, unser Los sei besonders schwer und niemand verstehe uns, und wenn wir uns selber manchmal ein Rätsel sind oder sogar vor uns selbst erschrecken. Das Kind von Bethlehem lehnt uns nicht ab, sondern liebt uns, sucht uns und will uns nahe sein. Christus zeigt uns den Weg, der jeden Lebensabschnitt sinnvoll und wertvoll macht, auch die Jahre des Alters, wenn die Kräfte nachlassen und die Höhe des Lebensbogens längst überschritten ist.

Weihnachten ist wie "ein Schlüsselloch, durch das auf unseren dunklen Erdenweg ein Schein aus der ewigen Heimat fällt". (F. v. Bodelschwigh)

Der Sohn Gottes stieg in unsere Nacht hinab, damit wir in sein helles Licht gelangen können. Das ist der Grund zur Freude! Ganz gleich, wo und wie wir das Christfest begehen, im Familienkreis oder allein, im Dienst oder im Urlaub, in den Tagen des Glücks oder der wehmütigen Erinnerungen.

Jedem gilt die Botschaft persönlich: "Euch ist heute der Heiland geboren!"

So wünsche ich Ihnen, Ihren Angehörigen und Freunden, allen, die Ihrem Herzen nahe stehen, die Gnade, den Frieden und die Freude der Weihnacht sowie Gottes reichen Segen für das neue Jahr.

OB Msgr. PhDr.  Ortwin Gebauer
Ordensgeistlicher

Mindelheim 14.12.2021
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Christus, der Retter, ist geboren

Wer glücklich werden will, soll nicht so sehr an sich denken, sondern mehr an die Anderen. Wer ständig um sich selbst kreist und sich zum Thema seines Lebens wählt, ist nicht bloß unglücklich, sondern verfehlt sein Leben. Der Mensch ist auf Kommunikation hin geschaffen und kann sich selbst allein niemals genügen.

Andere glücklich machen - das sollte unser Ziel sein! Zu diesen "Anderen" gehören auch die, die sich auf der Schattenseite des Lebens befinden, die vom Glück ausgeschlossen sind, weil kein Platz für sie da ist. Gemeint sind die Hungernden in der Welt, die Armen, Kranken, Alten, Alleinstehenden, Verlierer, Schuldigen, Verängstigten, Freudlosen, die vom Schicksal Getroffenen, die unter die Räder Gekommenen.... Die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen.

Einer der Vorkämpfer gegen die Not in der Welt, vor allem gegen den Aussatz, der französische Arzt Raoul Follereau, hat einmal in einem Weihnachtsgedicht gesagt:

"In der Heiligen Nacht ward in der Krippe der Arme geboren, dessen Liebe die Welt verändern sollte. Weihnacht! Seit jener Nacht hat niemand das Recht, ganz allein glücklich zu sein"

Richten wir unseren Blick wieder auf die beglückende Kunde des Engels: "Ich verkünde euch eine große Freude, die allem Volk zuteil werden soll. Heute ist euch der Retter geboren, Christus, der Herr." (Lk 2,10). Er will, dass wir einander lieben, wie er uns geliebt hat.

OB Msgr. PhDr. Ortwin Gebauer
Ordensgeistlicher


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Weihnachten 2019

Jesus - die menschgewordene Liebe Gottes

"Gott ist als Menschenkind zu uns gekommen; der Erlöser wurde geboren im Stall zu Bethlehem, und dieses Kind verheißt uns Frieden, schenkt uns unermessliches Erbarmen. Hier zeigt sich wahrhaft die Güte und Menschenliebe Gottes, unseres Retters" (Tit 3,4). So sind wir von Gott angenommen aufgrund seines Erbarmens, nicht aufgrund der eigenen Leistung.

Den Hirten auf dem Felde war durch die Engelsschar vom Himmel die große Verheißung zuteil geworden. Diese einfachen und armen Menschen waren offen und bereit für je Größeres. Sie sagten nicht: " Das kann es nicht geben" oder: "Das glauben wir nicht". Sie machten sich vielmehr auf, um dem Kind in der Krippe zu begegnen. "Sie fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag." (Lk 2,16). Welche Freude, welches Staunen, welcher Jubel ihres Herzens! Reich beschenkt kehrten sie zu ihren Herden zurück. Nichts würde mehr so sein, wie es war. Sie waren dem Erlöser der Menschen begegnet, ihr eigenes Leben war mitten in dieser Nacht auf einmal hell geworden, ganz strahlend und voll Zuversicht.

Die Botschaft von Weihnachten ist auch nach 2000 Jahren nicht überholt. Mit Jesus Christus ist ein Wendepunkt in der menschlichen Geschichte eingetreten. Nicht die weltliche Macht, nicht die Suche nach irdischer Ehre und Karriere, nicht das grenzenlose Streben nach sinnlichem Genuss vermögen das Menschenherz zum ersehnten Glück zu führen. Allein die Lebe vermag dies, wie sie uns offenbar geworden ist im Kind von Bethlehem. In diesem Jesus ist Gott aus Liebe zu uns Mensch geworden.

Wie er uns geliebt hat bis zur Hingabe am Kreuz, so sollen auch wir einander lieben, besonders die Notleidenden, in denen uns der menschgewordene Gott begegnet. Der Glaube, der in der Liebe wirksam wird, ist wie ein Licht, das alle Dunkelheit vertreibt. "Weil Gott Mensch geworden ist, führen alle Wege zu Gott immer über den Menschen" (Arnold Janssen). Wie Papst Franziskus sagt, bedeutet Weihnachten feiern "..wie Jesus zu handeln, der für uns notleidende Menschen gekommen ist, und hinabzusteigen zu jenen, die uns brauchen". An anderer Stelle lesen wir: "Es wird Weihnachten sein, wenn wir in der armseligen Grotte von Bethlehem das Licht finden. Es wird nicht Weihnachten sein, wenn wir den Glitzerschein der Welt suchen, wenn wir uns mit Geschenken und Festmählern füllen, aber nicht wenigstens einem Armen helfen, der Gott ähnlich ist, weil Gott zu Weihnachten arm zu uns gekommen ist." Noch zwei weitere Aussagen von Franziskus haben mich auch sehr berührt: "Weihnachten ist der Sieg der Demut über die Anmaßung, der Einfachheit über die Fülle, der Stille über den Lärm" und "Wenn wir das wahre Weihnachten feiern wollen, lasst uns dieses Zeichen betrachten: die zerbrechliche Einfachheit eines kleinen Neugeborenen; die Sanftheit, mit der er daliegt; die zarte Liebe, welche die Windeln ausdrücken, die ihn umhüllen. Dort ist Gott."

Karl Rahner schreibt über Weihnachten: "Wenn wir sagen: Es ist Weihnacht, dann sagen wir: Gott hat sein letztes, sein tiefstes, sein schönstes Wort im Mensch gewordenen Wort in die Welt hineingesagt, ein Wort, das nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, weil es Gottes endgültige Tat ist, weil es Gott selbst in der Welt ist - und dieses Wort heißt: Ich liebe dich, du Welt und du Mensch."

Alles hat sich durch die Geburt des Kindes schon gewandelt. Alle Zeit ist schon umfasst von der Ewigkeit, die selber Zeit wurde. Alle Tränen sind im Innersten schon versiegt, weil Gott selbst sie mitgeweint hat und schon aus seinen eigenen Augen wischte. Alle Hoffnung ist eigentlich schon Besitz, weil Gott schon von der Welt besessen ist. Die Nacht der Welt ist schon hell geworden.

Wenn nicht bloß Kerzenschimmer, Kinderfreude und Tannenduft, sondern das Herz selbst das Jawort zum kindlichen Liebeswort Gottes spricht, dann geschieht wirklich Weihnacht, nicht nur in Stimmung, sondern in der lautersten Wahrheit. Denn dieses Wort des Herzens ist dann getragen von Gottes heiliger Gnade. Gottes menschgewordenes Wort wird dann auch in unseren Herzen geboren, wie die alten Meister sagten: "Gott selbst zieht dann in unsere Herzen ein, so wie er in Bethlehem in die Welt einzog".

Gott, der aus Liebe zu uns Mensch geworden ist, schenke uns die Gnade, dass wir menschlicher, d.h. liebevoller werden !


Frohe und gesegnete Weihnachten !
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Geistliches Wort - Gottes- und Nächstenliebe sind untrennbar

Geistliches Wort


von Monsig. Ortwin Gebauer M.A.

 

Gottes- und Nächstenliebe sind untrennbar. Die Liebe zum Nächsten ist Zugang zu Gott, und die Liebe zu Gott verweist uns auf unseren Nächsten.

Im Evangelium zitiert Jesus das „Sch’ma Israel“ – „Höre Israel“; Du sollst den Herrn, Deinen Gott, lieben und Deinen Nächsten wie Dich selbst. Dieses Grundgebet des Judentums ist auch für uns Christen ein zentraler Grundsatz: Deshalb hat sich die Kirche zu allen Zeiten den Bedürftigen und Notleidenden zugewandt.

Auch wir heute sind dazu berufen, unseren Glauben in Werken der Nächsten-liebe zu bezeugen. In den caritativen Berufen geben Menschen auf vielfältige Weise dieser Berufung ein Gesicht. Dabei geht es nicht nur um professionelle Hilfe – so wichtig diese ist. Es kommt vor allem auf den Geist an, in dem dieser Dienst ausgeübt wird. Wo auch immer sich Christen ehren- und hauptamtlich anderen Menschen zuwenden, geht es darum, dass man in ihnen Jesus Christus begegnet. Damit geben sie ein Zeugnis für die Liebe Gottes zu den Menschen.

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Die Botschaft von Weihnachten

Die Botschaft von Weihnachten

19.12.2016 / Geistliches Wort, News /
 
von Monsignore Ortwin Gebauer

Die Botschaft von Weihnachten

Wer glücklich werden will, soll nicht so sehr an sich denken, sondern mehr an die anderen. Wer ständig um sich selbst kreist und sich zum Thema seines Lebens wählt, ist nicht bloß unglücklich, sondern verfehlt sein Leben. Der Mensch ist auf Kommunikation hin geschaffen und kann sich selbst allein niemals genügen.Andere glücklich machen – das sollte vor allem für uns Christen das Ziel sein! Zu diesen „anderen“ gehören auch die, die sich auf der Schattenseite des Lebens befinden, die vom Glück ausgeschlossen sind. Gemeint sind die Hungernden und Notleidenden in der Welt, die Unterdrückten, Verfolgten und Flüchtlinge, die Armen, Kranken, Alten, Alleinstehenden, Verlierer, Schuldigen, Verängstigten, Freudlosen, die vom Schicksal Getroffenen, die unter die Räder Gekommenen. Die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen.Der aus Liebe zu uns menschgewordene Gott solidarisiert sich mit allen Leidenden, er leidet selbst und wird in seiner Passion zum Schmerzensmann. Ein mitleidender Gott ! „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Mt 25, 40)Einer der Vorkämpfer gegen die Not in der Welt, vor allem gegen den Aussatz, der französische Arzt Raoul Follereau, hat einmal in einem Weihnachtsgedicht gesagt: „ In der Heiligen Nacht ward in der Krippe der Arme geboren, dessen Liebe die Welt verändern sollte. Weihnacht! Seit jener Nacht hat niemand das Recht, ganz allein glücklich zu sein.“ Gott, den die Philosophen den Ewigen und Unendlichen nennen, steigt aus Liebe zu uns in unsere Nacht hinab – und zeigt sich als Menschenkind, um uns ganz nahe zu sein.Er will, dass wir einander lieben, wie er uns geliebt hat und liebt. Er hat uns geliebt bis zur Hingabe am Kreuz. So ist er unser Erlöser geworden.„Jedes Herz kann eine Krippe sein, worin die Liebe geboren wird.“ ( Phil Bosmans) Auf die Frage „Was feiern wir an Weihnachten?“ antwortet Phil Bosmans:„Ein unglaubliches Geschehen: den Durchbruch Gottes, der Liebe ist, auf unserem kalten Planeten. Weihnachten ist die Geburt des Christentums, der einzigen Religion, in der sich das höchste Wesen zu erkennen gibt als Liebe. Wir glauben an einen Gott, der Liebe ist und der will, dass seine Liebe überall auf Erden sichtbar wird, wo Menschen leben.Das Geheimnis der Menschwerdung: Gott wollte Mensch werden in Jesus von Nazareth, um seiner Liebe Hand und Fuß zu geben und die Wärme eines Menschenherzens. In der Ökonomie dieser Liebe ist man aufgerufen, mehr zu geben, als man besitzt. Man muss sich selbst geben. Darin liegt das größte Wagnis des menschlichen Herzens.Liebe im Christentum, das ist die Liebe Gottes, die Mensch werden will in Menschen. Diese Liebe ist uneingeschränkt und uneigennützig. Sie setzt Anspruchslosigkeit voraus, Einfachheit und Hingabe. Sie verlangt eine ständige persönliche Umkehr. Mit dieser Liebe sind wir niemals fertig.“

Kürzlich entdeckte ich diesen wunderbaren Text „ Heilige Nacht“ von Christa Spilling-Nöker: „Was für eine Heilige Nacht, in der die Liebe geboren wird, die alle Grenzen und alles Denken überschreitet! Jesus Christus, das göttliche Kind, wird immer wieder geboren, heute, in jeder und jedem von uns. In den Augenblicken, in denen die Liebe unser Herz durchdringt und nach außen weiterstrahlt, leuchtet das himmlische Licht durch uns hindurch in die Welt“.
Allen gnadenreiche, friedvolle , vom Licht aus der Krippe erhellte Weihnachten !

Monsignore Ortwin Gebauer

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Das Licht in der Dunkelheit

Das Licht in der Dunkelheit

18.12.2016 / Geistliches Wort / Monsignore Ortwin Gebauer
 
von MonsignoreOrtwin Gebauer

Das sprechendste Symbol der Adventszeit ist das Licht, das  in der Dunkelheit scheint. Das  Licht der Kerzen auf dem Adventskranz: es ist ein lebendiges, warmes Licht, kein kaltes Neonlicht.

„Das wahre  Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt “, so werden wir es im Johannesevangelium an Weihnachten hören. „ Das wahre Licht “ ( Joh 1,9 ) , heißt es. Denn es gibt auch viel trügerisches Licht sowie das kalte, gnadenlose Licht der technischen Computerwelt, in der die Seele des Menschen verkümmert.

Das „ wahre Licht “ ist der, der von sich sagt: „ Ich bin das Licht der Welt; wer zu mir kommt, wird  nicht im Finstern tappen, sondern das Licht des Lebens haben“ (Joh 8, 2). Wir brauchen dieses Licht des Lebens, das unsere Finsternis erleuchtet. Denn die Welt ist finster. Trotz allem Neonlicht und aller Leuchtreklame! Das erfahren wir doch täglich in den Medien: Wie viel Leid, wie viel Böses, wie viele Tragödien! Und die Menschheit, die technisch hoch entwickelte, globalisierte Welt steht ohnmächtig davor. Es ist eben heute wie zu allen Zeiten  der Mensch kann aus eigener Kraft der Dunkelheit nicht Herr werden.

Übrigens auch nicht der Dunkelheit im eigenen Herzen. Wir alle, jeder einzelne von uns ganz persönlich ist angewiesen auf das Licht Jesu Christi. Denn wie steht es mit uns? Ist es in mir nur hell und klar und freundlich? Oder lasten nicht viele schwarze Wolken über meinem  Seelenleben: Ängste und Sorgen, die mich gefangen halten? – Und all das Negative in uns: Ärger, Verbitterung, Zorn, Antipathien, das verfinstert unser Gemüt  und auch unsere Miene….

Das ist die Botschaft des Advents: Richte dich auf, Mensch (s. Lk 21,28), aus deiner Verkrümmung in dich selbst, aus all den Geschäften und Sorgen des Alltags! Schau auf zum Herrn Jesus Christus! Stell Dich ganz in sein Licht und nimm das Licht des Lebens in vollen Zügen auf! Damit es endlich wieder hell und warm in dir wird – in deinem Seelenleben und im Miteinander mit den Anderen. Damit du wieder etwas ausstrahlst. Damit du selbst deinen Mitmenschen Licht auf dem Weg bist.

Dazu sollten wir die vor uns liegenden Wochen des Advents nutzen. Sie sind in jedem Jahr eine besondere Chance, innezuhalten und uns neu auszurichten auf das Licht. Begehen wir die Adventszeit bewusst, daheim in der Familie und in der Kirche. Eines muss  uns klar sein: Die Welt erlaubt uns keinen sinnvollen Advent. Die Welt will, dass der Rubel rollt und wir alle brave Konsumenten sind. Wer dem etwas entgegenhalten will und einen alternativen Advent sucht, der sollte sich an die Kirche halten, die Liturgie des Advents mitfeiern und sich Augenblicke der Besinnung gönnen.  Dann gewinnt der Advent wieder etwas von seiner eigentlichen Gestalt und seinem Sinn zurück. Und das färbt dann auch auf das Alltagsleben ab. Wir werden sensibler für das, was gut tut, und für das, was stört. Und dann werden ein paar Minuten, die ich in die stille Flamme der Kerze schaue, wichtiger sein als vieles andere, was mich ruft und ablenkt.

Ich wünsche uns eine gesegnete Adventszeit mit besinnlichen Augenblicken!

 
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Was bedeutet uns Weihnachten

Was bedeutet uns Weihnachten

21.12.2015 / Geistliches Wort / Monsignore Ortwin Gebauer M.A.
 

Weihnachten - was ist das für ein Fest, das wir so groß feiern? Überall in den Häusern und auf den Straßen sehen wir erleuchtete Weihnachtsbäume; die Menschen beschenken sich mit verschiedenen Gaben, sie sind fröhlich und beglückwünschen sich gegenseitig. Was aber steht dahinter?

Oder anders gefragt: wenn dies alles der Rahmen eines schönen Bildes ist, wo ist dann der Inhalt dieses Bildes? Oder auch; Wenn dies sozusagen die Schale einer Frucht ist, wo ist dann ihr Kern?

Denn Weihnachten hätte im letzten keinen Sinn und Inhalt, wenn wir nur beim Äußeren stehen bleiben wollten und nicht nach dem Eigentlichen dieses Festes fragen würden.

Alle, die in der Heiligen Nacht in einer Kirche die Weihnachtsmette mitfeiern, sind von daheim aufgebrochen, wo sie mit ihren Angehörigen gefeiert haben, und sind ähnlich wie die Hirten zur Krippe gewandert. Was dort dargestellt wird, ist der eigentliche Inhalt und Sinn von Weihnachten.

Wir sehen das Jesuskind und seine Mutter Maria sowie den heiligen Josef als väterlichen Beschützer. Und wir bekennen voll Freude: Heute ist uns von Gott her das Heil geschenkt worden!

Gott hat sich unser erbarmt; er lässt uns nicht allein im Dunkel der Sünde und des Todes, sondern schenkt uns das Licht von oben. Ja, er selber steigt zu uns herab und kommt uns nahe.

Gott begegnet uns und nimmt sich unser an. Er bleibt uns nicht ferne, sondern wird - und das ist einzigartig - ein Mensch. Ohne sein „Gott sein“ aufzugeben, empfängt der Sohn Gottes eine menschliche Natur.

Gott selbst ist in Jesus Christus ein Kind geworden und damit sind alle Menschen zu Brüdern und Schwestern dieses Kindes in der Krippe geworden. Gott sagt in seiner Liebe unwiderruflich „Ja“ zu uns Menschen!

Die Botschaft von Weihnachten lautet also: vorbehaltlose Annahme der Menschen durch Gott in Liebe. Es ist eine Liebe ohne Vorbedingungen, die uns hier zuteil wird.

Sogar die Sünde und Undankbarkeit der Menschen lässt Gott nicht davor zurückschrecken, sich auf das Unerhörte einzulassen. Als Gott ist er unverwundbar und unverletzlich; als Mensch geht Gott aber gleichsam das Risiko ein, sich von den Menschen verletzen und verwunden zu lassen - wie das bei der Passion und der Kreuzigung geschehen ist - , so sehr liebt er uns.

Wollen wir diesem menschgewordenen Gott, der als Kind in einer Krippe lag, da nicht eine Antwort des Glaubens und der Liebe schenken ? Liebe lädt ein zur Gegenliebe.

Unsere Herzen werden angerührt durch das göttliche Geheimnis, das wir feiern dürfen.

Wir sind aufgerufen, in Dankbarkeit für alle von Gott empfangenen Gaben auch unseren Mitmenschen Gutes zu erweisen. Weil wir selber in Liebe von Gott angenommen sind, wollen wir auch die anderen in Liebe annehmen und für sie da sein. So wird eine Gemeinschaft gestiftet, die umfassender und tiefer ist als alle Bande natürlicher Verwandtschaft.

Das Kind von Bethlehem, unser göttlicher Erlöser, schenkt uns Licht und Hoffnung; es zeigt uns den Weg zum ewigen Leben bei Gott. Dass uns dies alles offenbar geworden ist, lässt uns einstimmen in den Jubel der Engel: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens!"

Ihnen allen ein gnadenreiches und frohes Weihnachtsfest !

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Advent als hoffnungsvolles Warten

Advent als hoffnungsvolles Warten

02.12.2015 / Geistliches Wort /
 

Der Advent ist eine besondere Zeit! Das Grün des Adventkranzes, die Kerzen, die adventlichen Lieder und die besonderen Texte der Liturgie helfen uns in der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest.

"Advent" heißt "Ankunft", und wir erwarten die Ankunft des Herrn, der aus Liebe zu uns Mensch geworden ist und dessen Geburt wir zu Weihnachten feiern.

Wir kennen das ja alle, wenn wir uns auf etwas ganz besonders freuen! Da vergehen die Tage und Stunden viel zu langsam; wir möchten am liebsten, dass unsere Wünsche und Erwartungen gleich erfüllt sind.

In dieser Zeit vor Weihnachten kann uns ein Adventkalender helfen, die Tage zu überbrücken. In den Familien können wir miteinander beten und singen; es gibt adventliche Geschichten, die wir vorlesen können, Lieder, die gemeinsam gesungen werden, und noch vieles andere, das nicht fehlen darf, z. B. etwas basteln oder jemandem täglich eine kleine Freude machen... !

Ganz wichtig ist es, dass wir nicht beim Äußeren stehen bleiben, sondern hinfinden zum Wesentlichen. Die Geschäfte mit ihrer bunten Reklame, der Trubel in den Einkaufsstraßen, die Hektik so mancher Vorbereitungen - all dies soll uns nicht völlig beanspruchen oder absorbieren.

Wir brauchen ja Zeit für uns selber, eine Zeit der Stille, wo wir wieder zu Atem kommen und einander begegnen in guter Gemeinschaft.

Gott will ankommen in unserem Herzen: das ist der Sinn der Advent - und Weihnachtszeit. " Bereitet dem Herrn den Weg, ebnet ihm die Straßen! " ( Lk 3. 4). So und ähnlich rufen uns die Propheten zu.

Wie verhalten wir uns denn normalerweise, wenn wir einen Gast im Hause erwarten? Da sorgen wir dafür, dass alles sauber ist und schön hergerichtet, damit sich dieser Gast dann wohlfühlt. Wenn er kommt, nehmen wir uns Zeit für ihn und widmen ihm unsere Aufmerksamkeit.

Bei Jesus soll es ähnlich sein: Er kam damals vor über 2000 Jahren als Kind in einer Krippe zur Welt, empfangen vom Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria. Der heilige Josef war sein väterlicher Beschützer.

Und dieser Jesus, unser Retter und göttlicher Erlöser, möchte in unser Herz kommen: nicht nur zu Weihnachten, sondern das ganze Jahr hindurch - an jedem Tag und zu jeder Stunde. Gott ist ein Kind geworden, weil er uns liebt; als Mensch will er uns ganz nahe sein. Das ist die frohe Botschaft, die wir zu Weihnachten feiern und worauf wir uns jetzt im Advent vorbereiten sollen.

Bitten wir Gott, dass uns dies gelingt!

So wünsche ich Ihnen eine gesegnete und besinnliche Adventszeit!
Monsignore Ortwin Gebauer

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Gedanken zum Advent von Monsignore Ortwin Gebauer

Gedanken zum Advent von Monsignore Ortwin Gebauer

16.12.2014 / Geistliches Wort / Monsignore Ortwin Gebauer
 

Das sprechendste Symbol der Adventszeit ist das Licht, das im Finstern scheint. Das Licht der Kerzen auf dem Adventskranz: es ist ein lebendiges, warmes Licht, kein kaltes Neonlicht.

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